Das Schiff Gonzenheim

Interessanterweise gab es bereits mehrere Schiffe mit dem Namen Gonzenheim.

Der Name Gonzenheim wurde von der Metallgesellschaft (MG) aus Frankfurt-Rödelheimin die Unterweser Reederei AG (URAG) eingebracht, die sich mit einer Mehrheitsbeteiligung an dieser Gesellschaft beteiligte. Sinn war das investieren in ein befreundetes Unternehmen, welches den Fuhrpark für den Transport von Waren und Material für die Metallgesellschaft auf dem Schiffsweg bereitstellte.

Die Metallgesellschaft führte daher zahlreiche Namen von Stadtteilen aus Frankfurt und dem Umland (Bockenheim, Rödelheim, Eschersheim, Kelkheim, Gonzenheim etc.) als Schiffsnamen ein, die alle auf -heim endeten.

Das erste Schiff (120 m, 4574 BRT) namens Gonzenheim wurde von der Reederei URAG (Unterweser Reederei AG) als Transportschiff für die Metallgesellschaft angeschafft und über Jahrzehnte genutzt. Während des zweiten Weltkrieges wurde dann der Frachter zwischen den Faröer-Inseln und Island vom Hilfskreuzer Rawalpindi gestoppt. Um der Beschlagnahme zu entgehen, versenkte es die Besatzung am 19.10.1939 selbst.

Zwischen 1922 und 1924 erhielt ein weiteres Schiff den Namen Gonzenheim, welches 1918 als Alamak in Rotterdam gebaut wurde. Es wurde danach nach Norwegen verkauft. 1931 versank es unter dem Namen Blink in der Weißen See bei Cap Orloff (Nordöstliches Finnland).

In der Zeit von 1926 bis 1933 gab es weiterhin einen Dampfer (118 m, 4.259 BRT) namens Gonzenheim. Das Schiff wurde ursprünglich 1914 als Bland Hall gebaut. Nach weiteren zwei Namenswechseln strandete das Schiff bei Hjelmboden/Haftenssund am 22.12.1942.

Ein weiteres Späh- und Versorgungsschiff (4103 BRT) Gonzenheim (ehemals Kongsfjord)wird am 4.6.1941 im Atlantik bei Aufkommen des Schlachtschiffs Nelson sowie des Kreuzers Neptune ebenfalls selbst von der Besatzung in Brand gesetzt und von einem Torpedo der Neptune versenkt. Das Schiff war als Begleitschiff für die Bismark und die Prinz Eugen eingesetzt.

Nach dem Kriege wurde 1952 ein ehemaliger russischer Seelichter mit Kennung 781 (in Hamburg liegend, während des 2. Weltkriegs zerschossen) zum Frachter (98 m, 3228 BRT) umgebaut und in Dienst gestellt. Erst 1971 wird der Frachter in Maria Cin umbenannt und fuhr danach unter der Flagge Cyperns, ab 1977 unter dem Namen Maria B.

Bild vom Schiff Gonzenheim

Leider habe ich nur diese zwei Ansichten des Frachters, welcher nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut und genutzt wurde.

Bild vom Schiff Gonzenheim

Ob das Schiff noch heute unter dem Namen Maria B fährt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Ein Schiff mit diesem Namen fährt heute unter niederländischer Flagge.

 

Hier nochmal alle bekannten Gonzenheim-Schiffe mit den Eckdaten

Gonzenheim 1 (120 m, 4574 BRT):

( 1929? – 19.10.1939)

 

Gonzenheim 2 (82 m, 1913 BRT):

Alamak (1918 – 1920), Rapot 1 (1920 – 1922), Gonzenheim (1922 – 1924), Blink (1924 – 1931)

(1918 – 17.8.1931)

 

Gonzenheim 3 (118 m, 4.259 BRT, Id. 136709):

Bland Hall (1914), Cornish Point (1914 – 1926), Gonzenheim (1926 – 1933), Lisa (1933 -1936), Walkure (1936 – 1942)

(1914 – 22.12.1942)

 

Gonzenheim 4 (124 m, 4103 BRT):

Kongsfjord (1937 – 1940), Sperrbrecher-15 (1940 – 1941) Gonzenheim (1941)

(1937 – 4.6.1941)

 

Gonzenheim 5 (98 m, 3228 BRT) :

Russischer Seeleichter Kennung 781, Unterweser 1 (1.11.1948 – 1952), Gonzenheim (1952 – 1955) , Maria Cin (1971 – 1975), Maria B. (1975 – ?)

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